1981 | 1982
meine Mutter hatte sich gewünscht, in das Obergeschoß zu ziehen und im Erdgeschoss die Pflänzchen vorzuziehen und auch die restlichen Räume für ihre Hobbies zu nutzen.
Damals hatte ich noch Keine Werkstatt und gerade die Unterlagen zur Diplomarbeit an der TUM erhalten, Abgabe war im Februar 1982.
Dennoch wurde die Wohnung entkernt, Parkett gegenüber beim Profi-Markt besorgt, auch Türen und diverse Leisten. Bei IKEA hatte ich IVAR-Regale gekauft, die zerlegt wurden, genutet und mit 8 mm Füllungen versehen. In Schwabing hatte ich schon diese Teile und die Fronten mit Kiefer und Ponal furniert, gepresst zwischen Zinkplatten mit Leisten und Zwingen und schweren Blumentöpfen.
Alles wurde in der entkernten Wohnung in Marktredwitz produziert, zugesägt, Profile angeleimt und gefräst, gebeizt, lackiert und mit Beschlägen versehen.
Küche - Schlafzimmerschränke - Ecksofa und Sideboard - Badzimmermöbel - standen auf der Produktionsliste.
Weitere Arbeiten von uns dreien gemeinsam gemeistert:
- Verlegeplatten V100, darauf Parkett (3-Schicht - kein Laminat!) verlegen
- spachteln - malern - tapezieren - fliesen (Küche und Bad)
- Sanitär - Badewanne - Dusche usw. einbauen
- Elektrik teilweise neu verlegen
- Türen setzen
Weihnachten war alles fertig, fast 2 Monate täglich mehr als 8 Stunden, dann gings nach München zum Pläne schrubben, die Lösungen hatte ich mir beim Umbau schon ziemlich detailliert ausgedacht, damals alles von Hand gezeichnet - mit Rapidografen und Reißschiene - Korrekturen nur mit Rasierklinge - ohne CAD
„städtische Wohnanlage und eine Begegnungsstätte mit 120 Appartements für Wissenschaftler am Ende des Nymphenburger Kanals“ - dafür hatten sich damals die Professoren das Waisenhausgrundstück ausgesucht.
Dazu noch Städtisches Wohnen mit bis zu 4-geschossigen Wohnblöcken.
Inzwischen ist aus meiner Anfang 1982 handgezeichneten Diplomarbeit einiges 2021 in der digitalen Welt angekommen.