Werkstätten seit 1982
Dafür gab es Strom und Wasser - zumindest im Sommer. An der Stelle steht nun ein Doppelhaus - 1982 war es Treffpunkt vieler meiner Surffreunde, dort wurde geschuftet, entwickelt und gegrillt! An den Stallgeruch hatte man sich schnell gewöhnt, auch an die tägliche 2 x 1-stündige Fahrt von und nach Schwabing. Alle erklärten mich für verrückt oder rümpften ihre Nasen - wohl nicht nur wegen des strengen Geruchs.
Steinebach am Wörthsee | Am Bacherl 3 | 1982 - 1983
Die erste kleine Ulmia 1710S, eine Modellbau-Präzisionskreissäge wurde angeschafft - 4.200 DM damals. Der Boden im Saustall war natürlich schräg und mit Rinnen für die Ausscheidungen, Podeste mussten das ausgleichen - Fußbodenverlegeplatte Span V100 war das Zauberwort - heute von OSB abgelöst in vielen Bereichen.
Hinter der Türe stand eine Leidenschaft, eine handbetriebene Furnierpresse, 3 Spindeln, gekauft in Wölsauerhammer (nahe MAK) für 200 DM. In Deisenhofen gab es dann die große Joos - Furnierpresse - 35.000 DM, die alte Spindelpresse ging für 400 DM an einen Grafiker.
Deisenhofen | Jägerstr. 4a | 1983 - 1985
Steinebach wurde bald zu klein - die Suche begann von Neuem. Deisenhofen, das wars, aber 2.226,- DM (inkl. damals 13% Märchensteuer ) Miete für 160 m² - jeden Monat!
Doch irgendwie wird das schon gehen - es ging.
mehr Platz -
mehr Maschinen -
mehr Aufträge -
mehr Mitarbeiter - wir waren plötzlich zu fünft -
und beinahe vergessen, natürlich mehr Probleme.
Die Bewohner|innen im 1. - 2. OG waren auch nicht gerade begeistert. Plötzlich wurde in der ehemaligen Spengler-Werkstatt des Besitzers im EG wieder richtig gearbeitet - Tag und Nacht und am Sams- und Sonntag - wenn nicht gerade ein Surf-Test-Wochenende am Gardasee angesagt war.
Der Abluftkamin wuchs über das Dach - erst 1m, 3 m, dann 5 m - aber das Umweltamt untersagt trotzdem das Lackieren, damals und auch heute noch lebensnotwendig für Segel- und Surfzubehör aus Holz. Wieder auf Suche nach geeigneten Räumen !
Forstern | Hirschbachweg | alte Eicherhallen | 1985 - 1993
fast 3 mal soviel Platz, gut 450 m² zum gleichen Preis
1.600 DM + Steuer und ringsherum Parkplätze UND großes CHAOS, da fühlt man sich gleich zu hause. Es wurden erst einmal die Wände gestrichen - gar nicht so einfach, wenn alles mit (nicht nur Diesel)Öl verschmiert ist - Sumpfkalk - meine Lieblingswandfarbe - ist einfach abgeperlt.
ALLE Freunde hatten Zeit zu helfen ... Denkste !
Sie übervölkerten nahezu jedes Wochenende die alte Werkstatt in Deisenhofen - nun hatten sie alle plötzlich für ca. 6 Wochen keine Zeit - gut, dass man Freunde hat, denn danach waren sie alle wieder da:
" säg mir doch hier 3 cm runter .."
" ich muss nur ein paar Bretter lackieren, wo ist der Lack .. ? "
" ich müsste ein paar Sachen transportieren, die bekomme ich nicht in mein Auto, ich nimm mir den Lieferwagen, wo ist denn der Schlüssel, vollgetankt ist er ja (hoffentlich) .."
Aus-, aufräumen und -tanken durfte jemand anders, wer wohl. Nach weiteren 2 Wochen hatte ich keine echten Freunde mehr, nur noch Christian, den wohl einzig echten.
Vielen Dank an meine lieben Eltern, 1985 waren sie 61/69 Jahre alt, die den Umzug ganz tapfer mit durchführten. Mein Vater verstarb im Februar 1996 ganz plötzlich und unerwartet, ich vermisse ihn sehr!
Forstern | Freiheitsring | eigene Werkstätte | 1993 - 1999
endlich eigene Räume ...
endlich nach eigenen Konzepten ...
endlich alle Ideen umsetzen können ...
weit gefehlt ... es gibt das Landratsamt
Nach langen Verhandlungen und kostenintensiven statischen Umplanungen - 2 Jahre! - durfte endlich auch die Werkstatt im Stil des seit langem bezogenen Wohnhauses und Architekturbüros errichtet werden, wie hätte denn Wos G ́scheits ausgesehen, meine Herren - Stahlbetonbunker mit Kunststofffenstern, Gasbeton oder Holz-Fertigbau - verputzt oder vermoost, vielleicht auch noch mit rot angestrichenem Blechdach ?
Und selbstverständlich ringsherum Betonpflaster - Parkplätze im Grünstreifen, den Rasen züchten sie in klitzekleinen Blumentöpfen, die sie Rasengittersteine nennen !
Danke meine Herren!
Osterhofen | Holzhäuser seit 2002
ein schief hängender alter Stadel - im Süden war er nach 50 Jahren ca. 60 cm im Vergleich zum Norden abgesunken - wurde restauriert. Im Innenbereich hatte der VorVorbesitzer nach dem Krieg bereits eine kleine Schreinerei eingerichtet - Größe wie in Steinebach!
Mühevoll wurde ausgebaggert, denn der Boden folgte der Hangneigung, die neuen Skelettstützen bekamen tiefe Einzelfundamente, ein Holzboden wurde mit ausreichend Abstand zum nun planen Erdreich eingebaut - dachte ich!
Dann wurde das Gebäude nach und nach wieder aufgerichtet, 5 to hydraulische Wagenheber reichten nicht, 20 Tonner waren erforderlich.